Kompetenzen einer BNE
Um angemessen und lösungsorientiert der Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung begegnen zu können, benötigen Schülerinnen und Schüler verschiedenen Kompetenzen. Sie müssen zudem in der Lage sein, auch mit Widerständen und eventuell kurzfristigen Rückschlägen konstruktiv umzugehen. In der Handreichung Oberste Bildungsziele in Bayern (S.34) werden die Kompetenzen im Kontext einer BNE wie folgt zusammengefasst:
Die Schülerinnen und Schüler
- überdenken ihr eigenes Handeln vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen (z. B. Klimawandel, Auswirkung von Globalisierung),
- prüfen den Zusammenhang zwischen individuellem Konsumverhalten, ökonomischen Interessen und ökologischen Folgen. Sie erkennen dadurch die Notwendigkeit, die natürlichen Lebensgrundlagen auch im globalen Kontext für spätere Generationen zu erhalten,
- beurteilen Entwicklungsmaßnahmen kritisch hinsichtlich ihrer globalen Konsequenz für Mensch und Umwelt,
- sind in der Lage, sich durch Informationsbeschaffung und -verarbeitung Themen der Umweltbildung/Globalen Entwicklung zu erschließen und im altersgerechten Rahmen ihrer Handlungsmöglichkeiten zur aktiven gesellschaftlichen Mitgestaltung zu nutzen.
Vergleiche in Ergänzung dazu auch die Kompetenzen zur Demokratiefähigkeit.
Weitere Kompetenzmodelle
Vom Nationalkomitee der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005 - 2014) wurde ein Katalog von zwölf Gestaltungskompetenzen (basierend auf dem Konzept von Gerhard de Haan) definiert, die dazu befähigen sollen, die Aspekte der Nachhaltikeit umzusetzen:
Sach- und Methodenkompetenz:
1. Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen.
2. Vorausschauend denken und handeln.
3. interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen.
4. Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können.
Sozialkompetenz:
5. Gemeinsam mit anderen planen und handeln können.
6. An Entscheidungsprozessen partizipieren können.
7. Sich und andere motivieren können aktiv zu werden
8. Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können.
Selbstkompetenz:
9. Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können.
10. Selbstständig planen und handeln können.
11. Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können.
12. Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlagen nutzen können.
Zur Erläuterung der einzelnen Teilkompetenzen vgl. hier.
Der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung
Während die o. g. zwölf Teilkompetenzen von eher allgemeiner und grundlegender Bedeutung für die schulische Bildung sind und weitgehend einen überfachlichen Charakter aufweisen, zielen die elf Kernkompetenzen des im Auftrag des BMZ und der KMK entwickelte Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung (OR) eher auf die unmittelbare Anschlussfähigkeit an den kompetenzorietierten Fachunterricht ab (KMK & BMZ, 2016, S. 85). Das vom OR entwickelte Kompetenzmodell gliedert sich in die drei Kompetenzbereiche Erkennen, Bewerten und Handeln und steht hier zum Download zur Verfügung (vgl. OR, S. 95).