Lernorte für die politisch-historische Bildung
Außerschulische Lernorte sind in besonderer Weise dazu geeignet, fachliche Inhalte der historisch-politischen Bildung über konkrete Anschauung und die dort erfahrbare Authentizität zu vertiefen. (Gesamtkonzept, Kap. 3.4, S. 23)
Warum historisch-politische Bildung?
Die Einbeziehung der historischen Dimension in die Politische Bildung ist unverzichtbar, wenngleich die Politische Bildung andere Ziele als die historische Bildung verfolgt.
Denn
- kein politisches Themenfeld lässt sich ohne die historischen Zusammenhänge begreifen. Politische Fragen sind i. d. R. historisch gewachsen, weshalb Politische Bildung immer auch die historischen Zusammenhänge im Blick behalten muss, um ihren eigentlichen Gegenstand, die aktuellen gesellschafts-politischen Zusammenhänge angemessen verstehen zu können.
- Die Einbeziehung historischer Ereignisse eröffnet die Möglichkeit zum exemplarischen Lernen: Die Auswertung historischer Begebenheiten ermöglicht es zu verdeutlichen, dass Fragen der Gegenwart auch in der Vergangenheit Menschen beschäftigten. Dabei gibt die Geschichte keine Handlungsrezepte, aber sie wirft einen Blick darauf, welchen Entwicklungsverlauf bestimmte Entscheidungen nehmen können. Die Betrachtung verschiedener Konstellationen stärkt das kritische Denken und erweitert den Horizont.
- Gegenwart und Vergangenheit sind eng miteinander verknüpft. Jeder Erinnerungsort, jedes Museum birgt auch eine Konstruktion der Gegenwart. Um dies zu erkennen, benötigen Heranwachsende eine ausreichende Sensibilisierung dafür sowie das entsprechende Wissen.