Museen zur Vermittlung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Bayern
Viele Museen halten ein reichhaltiges museumspädagogisches Angebot für die politische Bildung bereit. In Auswahl finden Sie nachfolgend eine Aufstellung für den Bereich des jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur.
Sie vermissen hier eine besonderes Angebot? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und lassen Sie uns wissen, welches mueseumspädagogische Programm zur politischen Bildung hier aufgenommen werden sollte.
Museen zur Vermittlung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Bayern
Die Dauerausstellung der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg spannt den Bogen von der Erwähnung der ersten jüdischen Synagoge im Jahr 1267 bis zur Zeit der Verfolgung im Nationalsozialismus. Dabei illustrieren historische Dokumente das wechselvolle Leben der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg, die eine der größten in Bayern war. Politische Entwicklungen und ihre Folgen werden am Beispiel lokaler Geschehnisse dargestellt. Deutlich wird auch, wie stark jüdische Bürger das Wirtschaftsleben der Stadt prägten: 1933 waren 100 jüdische Geschäfte und Gewerbebetriebe in Aschaffenburg ansässig.
Durch originale Kultgegenstände gewinnen die Besucher zudem Einblick in die jüdische Glaubenswelt. Dabei steht eine Tora im Mittelpunkt der Ausstellung.
Das Rabbinerhaus, in dem sich heute das Museum befindet, stand einst in unmittelbarer Nähe zur 1891/93 neu erbauten Synagoge. Ein Modell zeigt diese städtebauliche Situation. Am ehemaligen Standort der in der Pogromnacht 1938 zerstörten Synagoge wurde 1984 zur Erinnerung ein Platanenhain gepflanzt
Für Schulklassen bietet das Museum ein Angebot speziell abgestimmter und fundiert vorbereiteter Führungen.
Das Jüdische Museum wurde 1985 in der eindrucksvollen Augsburger Synagoge eingerichtet. Es dokumentiert die reiche Kultur und wechselvolle Geschichte der Juden in Augsburg und Schwaben vom Mittelalter bis heute.
2014 wurde der zweite Museumsstandort in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber eröffnet.
Das Museum bietet für alle Altersstufen ein vielfältiges Vermittlungsprogramm an. Schulklassen und Gruppen können zwischen Themenführungen (1 Stunde), Workshops (3 Stunden) und ganzen Projekttagen (6 Stunden) wählen.
>> Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.
Das Museum im Geburtshaus des Jeans-„Erfinders” Levi Strauss beschreibt die Geschichte Buttenheims als Landjudengemeinde, die biographischen Stationen von Levi Strauss, sowie die Geschichte der Jeans, dokumentiert durch eine Sammlung historischer Hosen und Jacken.
Mit Hilfe von Tondokumenten, bewegten Graphiken, umfangreichem Bildmaterial und nicht zuletzt der Nachbildung einer Schiffsreling samt Bugwelle werden geschichtliche Zusammenhänge der Auswanderung nach Amerika anschaulich, und ebenso die Träume und Hoffnungen der Auswanderer.
>> Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.
Das Jüdische Museum Franken besteht aus drei Standorten in Fürth, Schaittach und Schwabach. Die musealen Einrichtungen sind in historischen Baudenkmälern untergebracht und widmen sich der jüdischen Geschichte und Kultur in Franken.
Mit seinem vielfältigen museumspädagogischen Angebot versteht sich das Museum als Gesprächs- und Lernort für Erwachsene, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte.
>> Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.
in den Gebäuden des heutigen Fränkische Schweiz-Museums lebte einst eine jüdische Gemeinde. Ein noch heute sichtbares Zeugnis dieser jüdischen Gemeinde ist die originalerhaltene Synagoge aus dem Jahr 1763, die zu besichtigen ist. Die Synagoge in Tüchersfeld unterteilt sich in einen Männer- und einen Frauenbetraum, die auf einer Ebene liegen.
In der Abteilung „Jüdisches Leben“ zeigen wir anhand von Objekten wichtige Lebensstationen der jüdischen Bevölkerung wie die Beschneidung (=Brit Mila), Hochzeit und das Erreichen der Religionsmündigkeit (=Bar Mizwa) auf.
Darüberhinaus geht die Ausstellung auch auf ausgewählte, religiöse Jahresfeste ein. Hier sind Chanukka (Lichterfest), Pesach- und Purimfest (Erinnerung an den Auszug aus Ägypten und Erinnerung an die Rettung aus dem Achämenidenreich) zu nennen.
Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.
Das jüdische Dokumentationszentrum bietet seit 1997 eine Dauerausstellung. In zwei ehemaligen Klassenräumen der Präparandenschule finden sich Exponate zum Thema „Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer“. Die Geschichte der Höchberger Juden wird in zahlreichen Fotografien illustriert. Leopold Sonnemann, der Gründer der FAZ Frankfurt ist in einem Hörspiel im Streitgespräch mit Reichskanzler Otto von Bismarck vom 9. Oktober 1878 zu hören.
Mehr Informationen auf der Webseite des Jüdischen Museums Franken
Die 1781 im frühklassizistischen Stil neu errichtete Ichenhausener Synagoge bildete im 19. Jh. als Sitz eines Landesoberrabbiners den religiösen Mittelpunkt der damals größten jüdischen Landgemeinde Bayerns. 1938 wurde die Synagoge verwüstet und zum Lagerraum umfunktioniert, 1942/43 verschleppte man die letzten in Ichenhausen verbliebenen Juden nach Auschwitz.
In den 1980er Jahren wurde die Synagoge nach Restaurierungsmaßnahmen als „Haus der Begegnung“ wieder eröffnet. Sie beherbergt eine Dauerausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Ichenhausen von den Anfängen um 1541 bis zu ihrer Vernichtung durch das NS-Regime.
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Stadt Ichenhausen unter Sehenwertes/Haus der Begegnung.
Das Jüdische Museum in München blickt auf eine lange Vorgeschichte zurück, denn bereits 1928 fanden sich in München einige an jüdischer Geschichte und Kultur Interessierte zusammen, mit dem Vorhaben, ein Jüdisches Museum in München zu errichten. Allerdings konnte das Vorhaben damals nicht umgesetzt werden, erst 2007 konnte ein eigenständiges Jüdische Museum als Teil des Jüdischen Zentrums am Münchner Sankt-Jakobs-Platz eröffnet werden.
Rückgrat und Aktionsfläche des Hauses bilden drei Ausstellungsebenen, die im Untergeschoss und dem ersten und zweiten Obergeschoss dem Besucher vielfältige Einblicke in das jüdische Leben und Kultur in der Landeshauptstadt bieten. Ein ergänzendes und vertiefendes Angebot zur jüdischen Geschichte und Religion, das sich auch an ein jüngeres Museumspublikum richtet, sowie eine kleine, allen Museumsbesuchern offenstehende Studienbibliothek erleichtert es den Besucherinnen und Besuchern, auf ihre Fragen Antworten zu finden.
Das Museum bietet für Kindergärten und Schulklassen ein altersgerechtes Angebot mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten an.
Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag 10:00 - 18:00 Uhr
Das Jüdische Kulturmuseum Veitshöchheim liegt an historischer Stelle im Ortskern von Veitshöchheim und wurde 1994 eröffnet. In historischen Räumen wird das Leben der Juden in Franken, das die Region über drei Jahrhunderte entscheidend prägte, auf vielfältige Weise dargestellt.
Für Schulklassen aller Schularten und Altersstufen bietet das Museum Rundgänge durch die Museumsanlage an. Die geführten Rundgänge erlauben einen Einblick in die Geschichte und Funktion einer Synagoge, machen mit bestimmten Gegenständen aus dem religiösen Zeremoniell vertraut und sollen dazu beitragen, die Geschichte der Veitshöchheimer Judinnen und Juden in ihrem historischen Umfeld zu sehen.
>> Mehr Informationen auf Webseite des Museums
Die Webseite KULTURTAG Bayerischer Schulen bietet vielfältige Anregungen, Ideen und Praxisbeispiele im Rahmen der kulturellen Bildung. In einem Unterkapitel Museen erhalten Sie interessante Hinweise sowie praktische Tipps zu einem Museumsbesuch (z. B. Verhaltensregeln, Rechtliches, Anmeldeformular).