Religion und Ethik
Aufgabenbeispiele
Die nachfolgenden Aufgaben wurden von Aufgabenkommissionen des ISB erstellt und sind am LehrplanPLUS angebunden. Sie zeigen exemplarisch, wie Politische Bildung im Unterricht Umsetzung finden kann.
Lernbereich 5.1 Meine Wirklichkeit und ich
Grundlegende Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen in ihrer Kommunikation und ihren Handlungen, dass die Subjektivität der Wahrnehmung das menschliche Miteinander beeinflusst.
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler …
- begreifen die Bedeutung der Sinne für die Wahrnehmung ihrer Lebenswirklichkeit, gehen verantwortungsvoll mit den Folgen von subjektiver Wahrnehmung um und zeigen Verständnis für fremde Sichtweisen.
- akzeptieren, dass bestimmte Situationen, Dinge und Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln unterschiedlich wahrgenommen werden können, und begegnen anderen achtsam und rücksichtsvoll.
Link zur Aufgabe: LehrplanPLUS - Ergänzende Informationen - (bayern.de)
Lernbereich 6.1.1 Freundschaft
Grundlegende Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sind sich des Werts der Freundschaft bewusst und verstehen, dass zu einer gelingenden Freundschaft verschiedene Faktoren, z. B. Einfühlungsvermögen, beitragen, die ein persönliches Engagement erfordern.
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler …
gestalten ihre Freundschaften im Sinne grundlegender ethischer Maßstäbe, die sich aus dem Wesen einer echten Freundschaft ergeben.
vollziehen, z. B. in szenischer Darstellung, in altersgemäßer Weise die Gedanken, Ansichten und Gefühle ihrer Freunde und Mitschüler nach und reagieren angemessen in Wort und Tat
Link zur Aufgabe: https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l284740
6.2 Das Fremde verstehen und damit umgehen
Grundlegende Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler respektieren kulturelle Unterschiede und achten die Eigenart anderer.
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler …
- akzeptieren kulturelle und naturgegebene Eigenarten des Menschen und gehen respektvoll damit um.
- verstehen Ursache und Wirkung von Vorurteilen an Beispielen aus ihrer Lebenswelt und nutzen Möglichkeiten zu deren Abbau, z. B. durch selbstkritisches Nachfragen.
Link zur Aufgabe: https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l162122
7.1.2 Mit Gleichaltrigen gut zurechtkommen
Grundlegende Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler wenden gewaltfreie Strategien zur Lösung von Konflikten mit Gleichaltrigen an, z. B. Kompromisse.
Kompetenzerwartung
Die Schülerinnen und Schüler nutzen bei Konflikten ethisch vertretbare praktische Möglichkeiten zur Deeskalation und wenden grundlegende Strategien wertschätzender Kommunikation unter Gleichaltrigen situativ angemessen an.
Link zur Aufgabe: https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l111543
7.2 Sich für andere einsetzen
Grundlegende Kompetenzen
Ausgehend von der Auseinandersetzung mit Vorbildern bzw. sozial engagierten Personen verwirklichen die Schüler ein gemeinnütziges Projekt und schätzen den Wert sozialen Engagements.
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Vorbilder und Idole aus Geschichte und Gegenwart hinsichtlich ihres Beitrags zum Guten.
Link zur Aufgabe: https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l165205
8.3 Ethik in der Welt der digitalen Medien
Grundlegende Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Bedeutung des Internets in ihrem alltäglichen Leben bewusst, beurteilen dessen Nutzung auf der Grundlage ethischer und einfacher rechtlicher Maßstäbe und berücksichtigen Strategien und Regeln für einen verträglichen und rücksichtsvollen Gebrauch.
Die Schülerinnen und Schüler ...
- ermessen die Chancen sowie Gefahren des Internets für sich selbst und andere und nutzen dessen Angebote nach Maßgabe ethischer und rechtlicher Kriterien bewusst, differenziert und kritisch in ihrem Alltag.
- stellen sich im Internet verantwortungsvoll dar und interagieren entsprechend.
- wenden sich begründet gegen Internetbeiträge, die eine respektvolle Mitmenschlichkeit und die menschliche Würde missachten.
Link zur Aufgabe: https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l111470
8.4 Mit Konsumgütern verantwortungsbewusst umgehen
Grundlegende Kompetenz
Anhand ökologischer und ethischer Kriterien, wie z. B. Mitverantwortung und Solidarität, zeigen die Schüler Bewusstsein für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit alltagstypischen Konsumgütern.
Kompetenzerwartung
Die Schülerinnen und Schüler ...
- begreifen die wesentlichen Zusammenhänge bei Produktion, Transport und Entsorgung typischer Konsumgüter. Sie beurteilen in altersgemäßer Weise die ökologische und soziale Bilanz der Konsumgüter ihres Lebensumfeldes.
- erkennen die ökologische und soziale Problematik moderner Lebensgewohnheiten und treffen verantwortungsvoll Konsumentscheidungen.
Link zur Aufgabe: https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l314320
Grundlegende Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Bedeutung der Friedenswahrung für das Leben des Einzelnen, setzen sich in ihrem Lebensumfeld für ein friedliches Zusammenleben ein und wenden geeignete und gewaltfreie Mittel zur Lösung von Konflikten an. (9. Jgst.)
Im Bewusstsein der Möglichkeiten und Grenzen ihrer Einflussnahme treten die Schülerinnen und Schüler für Menschenrechte ein und zeigen Bereitschaft, mit wachem Gewissen Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. (10. Jgst.)
9.3 Sich für den Frieden einsetzen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler
begreifen Ursachen, Formen sowie Auswirkungen von Gewalt und handeln in ihrem Lebensumfeld bei der Lösung von Konflikten nach Grundwerten für ein friedliches Zusammenleben, wie Gerechtigkeit und Toleranz.
zeigen Verständnis für die grundlegende Bedeutung der Wahrung des Friedens für das Leben des Einzelnen sowie die Entfaltung seiner Persönlichkeit und Fähigkeiten.
10.2 Gewissen und Verantwortung
Kompetenzerwartung
Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Bedeutung der Menschenrechte für die Bildung des Gewissens und für den Schutz vor Manipulation bewusst und nutzen ihr „waches Gewissen“, um eine friedvolle und freiheitliche Gesellschaft mitzugestalten.
Link zur Aufgabe: https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l289539
Individuelle (Gewissens-)Entscheidungen werden auf dem Boden verlässlicher Standards getroffen. Das gilt auch dann, wenn die Entscheidungen im Endeffekt auch unterschiedlich ausfallen. Diese Standards sind z. B. ethische Prinzipien, Normen und individuelle bzw. kollektive Wertvorstellungen; im Religionsunterricht insb. jene auf der Grundlage des christlichen Bekenntnisses. Alle Entscheidungskriterien müssen sich einer öffentlichen Diskussion stellen und sich darin bewähren.
Ziel dieses Lernarrangements ist eine Besinnung auf ethische Normen mit einer gründlichen Analyse der Situation und der eigenen Handlungsmöglichkeiten sowie einer Abschätzung der Folgen. Im Anschluss findet eine kritische Reflexion des Aushandlungsprozesses statt.
Link zur Aufgabe: Das „Sechs-Schritte-Modell" zur ethischen Urteilsfindung nach H. E. Tödt, dargestellt am Beispiel der Sterbehilfe
Anbindung an den LehrplanPLUS
KR 10 Lernbereich 1: Grenzen erkennen — auf der Suche nach dem rechten Maß
Die Schülerinnen und Schüler ...
- benennen Beispiele für das Prinzip des „Höher–Schneller–Weiter“, hinterfragen es hinsichtlich seiner Folgen und erörtern seine Widersprüchlichkeit vor dem Hintergrund des biblischen Menschenbildes.
- beschreiben Grenzen menschlicher Machbarkeit, diskutieren diese im Hinblick auf eigene Lebensperspektiven und entdecken den Geschenkcharakter menschlichen Lebens in all seinen Facetten.
- nehmen die Bedrohung der Menschenwürde in Grenzsituationen zu Beginn und am Ende des Lebens wahr und formulieren unter Berücksichtigung des biblischen Menschenbildes und der christlichen Ethik eigene Standpunkte.
- erläutern anhand sozialethischer Problemfelder die Bedeutung sinnvoller Grenzen menschlichen Handelns als Voraussetzung für die Achtung der Menschenwürde und der Schöpfung.
- verstehen und charakterisieren die Kardinaltugenden als Hilfe, das rechte Maß für gelingendes Leben zu finden, und übertragen dies auf ethische Problemfelder.
Handreichung „Christentum und Islam im Dialog: Interreligiöser Projekttag"
Die Online-Publikation unterstützt Lehrkräfte, die die Aspekte Vielfalt und Toleranz rund um das Themenfeld Religion im Rahmen eines Projekttags an ihrer Schule vermitteln möchten. Dabei wird der Fokus auf Christentum und Islam gelegt, um anhand dieser beiden Religionen exemplarisch an den Fragen zu arbeiten, die der Umgang mit Vielfalt an Religionen in der Gesellschaft aufwirft. Die Handreichung fußt auf den Erfahrungen, die an mehreren Gymnasien mit dem Projekttag in Jahrgangsstufe 11 gewonnen wurden und beinhaltet Dokumentvorlagen, die für die Planung und Durchführung benötigt werden. Ein interreligiöser Projekttag bietet Möglichkeiten, den Kompetenzerwerb in den Bereichen der Interkulturellen und Kulturellen Bildung, der Politischen Bildung und Werteerziehung zu fördern, die der LehrplanPLUS als schulart- und fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele benennt.
Die Publikation stellt eine Auswahl an Texten für die Präsentation einer christlichen und einer muslimischen Sicht auf die je eigene Religion zur Verfügung. Sie können Lehrkräften als exemplarische Vorlage dienen, um tagesaktuelle und kontextspezifische Workshops umzusetzen. Es werden Anregungen für die Gestaltung einer Plenumsphase gegeben, die Gelegenheit bietet, in einem klassen-, konfessions- und weltanschauungsübergreifenden Rahmen produktiv über Religion zu sprechen.
Die angebotenen Themen entsprechen den Interessenschwerpunkten der Schülerinnen und Schüler bei den bisher durchgeführten Projekten, z. B.
- Menschenrechte, Menschenwürde, Demokratie;
- Staat, Demokratie, Religionsfreiheit, Toleranz;
- Dschihad, Krieg, Frieden, Gewalt;
- Frau, Sexualität, Familie.
Die vorliegende Publikation enthält neben einem fertigen Konzept für die Durchführung des Projekttages auch alternative Bausteine, mit denen die Lehrenden individuell auf ihre jeweilige Gruppe eingehen können. Möglich ist zudem der Transfer des Themas auf Veranstaltungen im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ oder auf den Fachunterricht.
Handreichung und Materialien wurden von Lehrkräften der Fächer Ethik und Religionslehre, Sozialkunde, Geschichte und Deutsch in Zusammenarbeit mit der Eugen-Biser-Stiftung, dem RPZ in Bayern und dem RPZ Heilsbronn aus der Praxis heraus entwickelt.